Abstract
Recent TV series such as ALTERED CARBON (USA 2018) or AD VITAM (France 2019) do not just portray the possibilities of eternal life through technologies often imagined in transhumanist discourses (cloning, mind transfer, cell regeneration), but more importantly they discuss the tensions between wanting to live forever and wanting to die.
In particular, in the first few minutes of AD VITAM, an advert for a referendum on birth control to address population growth sets the scene. A disillusioned young generation seems to be increasingly at odds with their older generation that has decided to stay young forever.
Religious groups, sects, and fanatics feature in both TV productions as the predominant context in which opposition to eternal life flourishes. This paper will explore the “religious” a a means in popular culture to engage with both transhumanist ideas of eternal life and its critics. It will explore the question if there is anything we can learn from the category of “religious fanatics”.
Invited conference paper at the conference Überwindung des Menschen? Trans- und Posthumanismus im Gespräch mit der theologischen Anthropologie, University Zurich, 18 January 2021. For the detailed program, please refer to the conference flyer:
Zwischen ewigem Leben und Todeswünschen: Nachdenken über Transhumanismus in Populärkultur
Übersicht
In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von Fernsehserien und Filme erschienen, die verschiedene transhumanistische Ideen darstellen, wie durch Technologie in Zukunft menschliches Leben verlängert und verbessert werden könnte. In manchen dieser Produktionen, z.B. ALTERED CARBON (USA 2018) oder AD VITAM (Frankreich 2019), werden auch die sozialen Spannungen beschrieben, die sich zwischen der Sehnsucht nach ewigen Leben und einer gewissen Todessehnsucht entwickeln könnten.
Am Beginn der Serie AD VITAM, z.B., sieht man einen kurzen Werbefilm zum Thema Geburtenkontrolle, um das zunehmende Bevölkerungswachstum durch Neugeburten und immer längerer Lebensdauer in den Griff zu bekommen. Eine desillusionierte Jugend scheint in einem zunehmend zerrissenem Verhältnis mit einer älteren Generation zu stehen, die sich für ein ewiges (bzw. sehr langes Leben) entschieden hat. Es scheint am Anfang der Serie klar zu sein, dass ewige Leben auf Kosten der Jugend geht.
Religiöse Gruppen, Sekten, und FanatikerInnen bilden in ALTERED CARBON und AD VITAM den Kontext, in dem sich Widerstand gegen das ewige Leben formuliert. In diesem Vortrag möchte ich “das Religiöse” als eine Möglichkeit sehen, sich im Kontext der Populärkultur mit transhumanistischen Vorstellungen von ewigem Leben beschäftigen. Ich werde die Frage stellen, ob wir von der Kategorie “religiöse FanatikerInnen” etwas lernen können, das uns hilft, aktuelle sozio-kulturelle Diskurse besser zu verstehen.